Der RCDS NRW fordert das Landesministerium für Kultur und Wissenschaft auf, mit dem Modell des Flexi-Semesters sicherzustellen, dass sich im improvisierten Sommersemester für Studenten keine Nachteile mit Blick auf die Regelstudienzeit ergeben.
„Planungssicherheit sieht anders aus“, stellt Landesvorsitzende Anna Gericke mit Blick auf die Mitteilung des Ministeriums zum digitalen Semesterbeginn („Online-Semester“) fest. „Die mehr als 780.000 Studenten in NRW brauchen nun zuverlässige und kulante Regelungen zum Umgang mit dem Sommersemester. Es muss sichergestellt werden, dass entweder das Sommersemester nicht auf die Regelstudienzeit angerechnet wird oder aber die Regelstudienzeit pauschal um ein Semester verlängert wird“. Solche Regelungen seien bereits in Bayern, Berlin und Brandenburg angedacht. NRW müsse dringend nachziehen.
Der RCDS NRW begrüßt ausdrücklich, dass das Semester als „Online-Semester“ beginnt. „Die Studenten in unserem Land sind motiviert. Sie möchten nicht tatenlos zuhause sitzen, sondern studieren und zügig einen guten Abschluss erreichen“, so Gericke weiter. Es sei aber wichtig anzuerkennen, dass das Sommersemester kein „normales Semester“ werden könne. Digitale Lehr- und vor allem Prüfungsformate seien an vielen Stellen noch nicht final ausgereift, Bibliotheken und Infrastruktur fehlen, Austausch und Interaktion bleiben zurück.
Verschiebungen im Studienverlauf setzen vor allem Studenten, die von BAföG oder Stipendien abhängig sind, unter enormen Druck und sorgen für ein hohes Maß an Unsicherheit. Die Vielzahl an Härtefällen zu erfassen würde für ein immenses Maß an Ungewissheit und Bürokratie sorgen. „Es braucht ein flexibles Semester, in dem möglichst viele Leistungen erbracht werden können, das allerdings nicht auf die Regelstudienzeit angerechnet wird. Nur so kann garantiert werden, dass alle Studenten auch im improvisierten, digitalen Sommersemester nach besten Kräften möglichst viele und gute Leistungen erbringen können und sich nicht mehr als nötig mit Ängsten um verlorene Prüfungsansprüche und finanziellen Nöten aufhalten müssen“, so die Landesvorsitzende abschließend.